Profiltiefe

 

Abgefahrene Reifenprofile werden mit Nässe, Glätte oder Schneematsch nicht mehr fertig. Abnutzungsindikatoren in den Längsrillen der Reifen alarmieren den Fahrer. Sie erscheinen dort als Querstege, wenn das Profil auf 1,6 mm geschrumpft ist. Sie sollten aber nicht so lange warten, sondern um der Sicherheit willen die Reifen Ihres Autos schon etwas früher wechseln.

 

Bei Sommerreifen ist der Austausch fällig, wenn das Profil bis auf 2 mm abgefahren ist. Bei Breitreifen sollten 3 mm als Untergrenze gelten.

 

Winterreifen verlieren ihre Haftkraft auf schneebedeckter Fahrbahn schon bei 4 mm Restprofiltiefe. Sie sollten spätestens dann ausgetauscht werden.

 


 

Zukunftsorientierte Alternative, zum Befüllen mit Luft

 

Eine alternative zum Luftbefüllen des Reifens ist die Befüllung mit Stickstoff. Was sich utopisch anhört ist im Prinzip ganz einfach. Die Sauerstoffmoleküle sind so klein das sie durch die Poren des Reifen nach außen gelangen können und somit verliert der Reifen nach und nach an Luft. Wo hingegen die Stickstoffmolekülle größer sind als die Poren des Reifens und somit nicht nach außen dringen können. Die Folge ist das der Reifendruck immer konstant bleibt.

 


 

Reifenschäden

 

Moderne Reifen sind zwar als High-Tech-Produkte belastbar, aber sie sind natürlich nicht gegen im Gebrauch zugefügte Beschädigungen gefeit (z.B. durch unsachgemäßes Überfahren von Bordsteinkanten).

 

Es kommt dann leicht zu schleichendem Luftverlust, zum Anrosten der Stahldrähte im Gürtel oder gar zum Ablösen der Lauffläche. Und das ist - vor allem bei hohen Geschwindigkeiten - überdurchschnittlich gefährlich.

 

Deshalb sollten Sie sich die Kleine Mühe machen, Ihre Reifen von Zeit zu Zeit genau anzusehen oder durch einen Fachmann ansehen zu lassen. Verdächtige Zeichen sind Schnitte, Risse, Beulen oder heraus gebrochene Profilstücke. Natürlich auch eingedrungene Fremdkörper wie etwa Nägel. Denken Sie bei der Kontrolle auch daran, dass der Reifen eine Innenseite hat, die Sie selbst so gut wie nicht inspizieren können. Fragen Sie lieber den Reifenfachmann, der Ihnen sagen kann, ob ein sofortiger Austausch notwendig ist oder nicht. Sehr häufig kann man unregelmäßige Abnutzung der Laufflächen beobachten. Das ist immer ein Alarmsignal. Die Ursachen dafür liegen meist beim Fahrwerk oder bei der Lenkung. Aber auch die Bremsen oder eine Unwucht des Rades können eine solche Erscheinung auslösen. Führen Sie Ihren Wagen in solchen Fällen sofort einem Fachmann vor. Wird nämlich die Ursache nicht festgestellt und behoben, sind auch die neuen Reifen schon bald wieder kaputt.

 

In unserer Werkstat bieten wir auch in möglichen Fällen, die Reifenreparatur an. Sie sparen dadurch Geld und müssen keinen neuen Reifen kaufen.

 


 

Reifenkennzeichnung

 

Um beim Reifenwechsel sicher zu gehen, sollten Sie wissen, was die geheimnisvollen Zahlen an der Flanke bedeuten.

 

Doch zunächst einmal: Welche Reifen überhaupt an Ihrem Auto verwendet werden dürfen, entnehmen Sie Ihrem Fahrzeugschein, Ziffer 20 bis23 (eventuelle Zusatzerläuterungen unter Ziffer 33). Sofern die Maße und die Bauart der Reifen mit diesen Vorgaben übereinstimmen, sind auch Reifen einer höheren Geschwindigkeits- oder Tragfähigkeitsklasse erlaubt.

 

Hier ein Beispiel für die Bezeichnung von Reifen nach der neuen Europa-Norm 195/65 R 14 89 H 106

die einzelnen Zahlen haben folgende Bedeutung: 

  • 195: Das ist die Breite des Reifens in mm 
  • 65: Das Höhen-/Breitenverhältnis des Reifens 
  • R: Die Bauart "Radialreifen" 
  • 14: Der Felgendurchmesser in Zoll 
  • 89: Die Tragfähigkeit »weitsichtig« (hier 580 kg) 
  • H: Die Geschwindigkeitsklasse (hier bis 210 km) 
  • 106: Das Herstellungsdatum (hier die 10. Woche des Jahres 1996). Das Datum kann auch gelegentlich an anderer Stelle stehen

Allerdings nach der alten, bis Ende 1989 gültigen Norm hätte bei dem beschriebenen Reifen die Kennzeichnung195/65 HR 14 ausgereicht. Um Sie vor einer weiteren Komplizierung und Verwirrung zu bewahren:- Mit dem Übergang von »alt« auf »neu« ändern sich auch die Reifenangaben in den Fahrzeugpapieren. Fragen Sie also vorsichtshalber Ihren Fachhändler oder den TÜV, wenn Sie bei einem Reifenwechsel oder dem Umsteigen auf einen anderen Reifentyp Zweifel haben. Auch hier wieder drei grundsätzliche Empfehlungen:

  • Beim Reifenwechsel ist es immer richtig, den gesamten Satz auszutauschen 
  • Von einem Mix verschiedener Reifenprofile ist dringend abzuraten. Es kann sich dadurch ein unberechenbares Fahrverhalten ergeben. Ebenso sollten nicht Reifen mit unterschiedlichen Profiltiefen an der gleichen Achse montiert werden 
  • Mix verschiedener Bauarten (Diagonal und Gürtel) ist verboten! 

 

Luftdruck

 

Wenn Ihnen die Puste ausgeht, machen Sie schlapp. Das gleiche gilt für die Reifen: Wenn der richtige Luftdruck fehlt, geht der Kontakt zur Straße verloren. Die Lebensdauer des Reifens verringert sich, denn die innere Zerstörung geht schneller voran. Außerdem nimmt der Kraftstoffverbrauch zu. Man kann es deshalb gar nicht oft genug betonen: Schauen Sie öfter nach Ihren Reifen und überprüfen Sie an der Tankstelle den Luftdruck.

 

Der richtige Luftdruck ist das A und 0. Er steht in der Betriebsanleitung Ihres Autos. Denken Sie aber daran, dass er je nach Auslastung, Geschwindigkeit und Reifentyp verschieden sein kann. Fragen Sie im Zweifelsfall einen Fachmann.

 

Prüfen Sie regelmäßig alle drei bis vier Wochen den Luftdruck. Dabei liegt die Betonung auf dem Wort »regelmäßig«. Wenn man bereits deutlich sieht, dass Luft fehlt, hat man zu lange gewartet. Der Luftdruck muss immer in kaltem Zustand der Reifen geprüft werden - nach einer langen Fahrt mit hoher Geschwindigkeit wären die Angaben nicht korrekt.

 

Schrauben Sie die Ventilkappen fest auf. Ersetzen Sie die verlorengegangenen Kappen sofort, sonst werden die Ventile leicht undicht. Überprüfen Sie Gummiventile auf Beschädigung am Ventilsitz.

 

Vergessen Sie das Reserverad nicht. Auch hier muss der Luftdruck von Zeit zu Zeit geprüft werden, sonst gibt es bei einer Panne eine ärgerliche Überraschung.

 

Grundsätzlich sollte man in den Reservereifen ca. 0,5 bar mehr Luft einfüllen.

 


 

Reifenlagerung

 

Werden Reifen achtlos in irgendeiner Ecke abgestellt, kann das ihr vorzeitiges »Aus« bedeuten. Richtig machen Sie es so:

 

Vor dem Abnehmen der Reifen die Laufrichtung und die Position markieren:

  • VR = vorne rechts 
  • VL = vorne links 
  • HR = hinten rechts 
  • HL = hinten links

Einen trockenen, kühlen und dunklen Lagerraum wählen. Benzin, Öl, Fett oder Chemikalien sind Gift für die Reifen. Reifen auf Felgen liegend stapeln - am besten auf einer flachen Holzpalette. Reifen ohne Felgen senkrecht stellen und von Zeit zu Zeit drehen.

 


 

Reifenalter

 

Für jeden Reifen gilt: Seine Lebensdauer ist nach etwa 10 Jahren zu Ende. Selbst wenn er noch tadellos aussieht oder kaum benutzt wurde. Warum? Weil die Gummimischung mit der Zeit altert und damit einen Teil ihrer Fähigkeiten verliert. Hohe Temperaturen und Sonnenlicht beschleunigen den Alterungsprozess. Vor allem im Sommer in südlichen Ländern ist es deshalb sinnvoll, die Reifen von länger abgestellten Autos und Caravans durch Abdecken zu schützen. Nach schnellen Autobahnfahrten empfiehlt sich eine Wärmeprobe. Ist der Reifen in Ordnung, wird er höchstens gut handwarm sein. Fühlt er sich dagegen überhitzt an, müssen Sie unbedingt den Grund dafür feststellen. Entweder ist hier der Luftdruck zu niedrig, oder eine schleichende Zerstörung von Gürtel und Unterbau kündigt sich an. Machen Sie sich folgendes zur Regel.

  • Reifen über 10 Jahre nur benutzen, wenn sie vorher ununterbrochen im Einsatz waren 
  • Reifen für Wohnwagen und nicht dauernd benutzte Reifen nach 6 bis 8 Jahren ersetzen 
  • Reservereifen älter als 6 Jahre nur noch im Notfall verwenden

 

Winterreifen

 

Wer in der kalten Jahreszeit bei jedem Wetter gut durchkommen will, sollte auf M+S-Reifen umsteigen. Besonders im Vergleich zu Hochgeschwindigkeits-Reifen und Sommer-Breitreifen bringen sie weitaus mehr Sicherheit auf Schnee und Eis. Für die Montage der Winterreifen sind folgende Regeln wichtig:

 

Montieren Sie M+S-Reifen auf alle Räder und nicht nur auf eine Achse. Sie erleichtern sich das Leben, wenn Sie vier komplette Räder, also Felgen plus Reifen kaufen; das Aufziehen, Abnehmen und Lagern wird entscheidend vereinfacht.

 

Nach jeder Montage müssen die Räder neu ausgewuchtet werden.

 

Wenn die Höchstgeschwindigkeit Ihrer Winterreifen unter der Höchstgeschwindigkeit Ihres Autos liegt, brauchen Sie einen Aufkleber im Blickfeld, damit Sie daran denken.

 

Den richtigen Luftdruck für Winterreifen finden Sie in der Bedienungsanleitung Ihres Fahrzeugs. Ansonsten ist ein um 0,2 bar erhöhter Luftdruck zu verwenden.